Geschichte vom Pankrazhofer
Unsere Wurzeln
Bei uns ist immer viel los und die Tage, Wochen, Monate, … vergehen wie im Flug. Da tut es manchmal gut, auf die Ereignisse der letzten Jahre zurückzublicken. „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“, sagte einst Wilhelm von Humboldt. Unsere Wurzeln bilden die Grundlage für unsere stetige Weiterentwicklung. Komm doch mit auf eine Zeitreise vom Pankrazhofer.
Kaiserlich, königlicher Anfang
Der Hof selbst ist schon mehrere Hundert Jahre alt: 1620 wurde er als „Pangratzhofergut“ der Herrschaft Reichenstein zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1887 erhielt das Gut das Recht, Schnaps unter „Abfindung“ herzustellen. Maria Theresia (1717 – 1780) führte dieses Brennrecht für alle „rechtschaffenden, fleißigen und ordentlichen Bauern“ ein, damit diese das eigene Streuobst verarbeiten und verkaufen konnten. So unterstützte Sie bereits vor über 300 Jahren den Erhalt der Streuobstwiese. Das Recht ist an den Hof gebunden und wird somit mit dem Hof weitergegeben.
Die Eders kommen
1894 verkaufte Norbert’s Uropa Josef Eder seinen eigenen Hof in St. Leonhard bei Freistadt, um sich diesen größeren Bauernhof in Tragwein zu kaufen. Helene Eder ist damit die fünfte Generation der Familie Eder am Pankrazhofer. Unter Opa August wurde der landwirtschaftliche Betrieb entsprechend der damaligen Zeit modernisiert. Er holte den ersten Traktor persönlich von den Steyrerwerken ab und überquerte damit die Donau in Mauthausen auf der „schwimmenden Brücke“. Er und seine Frau Rosa bauten 1967 auch einen Anbindestall für 15 Milchkühe, 20 Masttiere und deren Jungvieh.
Zum Mostheurigen
Norbert’s Eltern Norbert und Johanna ergänzten den Hof 1978 durch den noch heute vorhandenen Hausstock und gründeten 1991 die Tragweiner Mostheurigen gemeinsam mit vier anderen Tragweiner Mostmacher-Familien. Die fünf Betriebe wechselten sich an den Wochenenden ab und es hatte immer ein anderer Mostheuriger offen. In dieser Zeit veränderte sich auch die Art und Weise des Mostmachens am Pankrazhofer. Norbert senior besuchte einige Schulungen und investierte in eine verbesserte Kellertechnik. So wurde der Most immer mehr zum Qualitätsprodukt. Norberts Vater verstarb im Jahr 2002 dann leider plötzlich und er und Eva übernahmen kurz darauf den Hof.
Jubel: Most prämiert
Eva und Norbert entschieden sich von Anfang an, den gesamten Hof wieder biologisch zu bewirtschaften und widmeten sich mit viel Liebe und Leidenschaft der Mosterzeugung. 2003 reichten sie ihren Birnenmost von der Winawitzbirne zum ersten Mal bei einer Prämierung ein und erhielt dafür eine Auszeichnung in Silber. Von diesem Erfolg angespornt machte Norbert die Ausbildung zum Mostsommelier und gründete mit Kollegen den „Österreichischen Mostsommelierverein“ und wurde selber erster Obmann.
Jetzt wird gebaut und gepresst
Um den immer wachsenden Anforderungen an die Produktion und die Vermarktung gerecht zu werden, starteten Eva und Norbert 2009 ein großes Bauprojekt. Die heute vorhandene Obstverarbeitungshalle wurde in den Vierkanter integriert, damit die charakteristische Außenform nicht verändert wurde. Das brachte sogar einen Architekturpreis. Auch der Hofladen und das Wohnhaus wurden umgebaut bzw. neu errichtet. Durch das Angebot an alle Obstbaumbesitzer der Region, ihre Äpfel und Birnen zum eigenen Saft pressen zu lassen, konnte eine Band- und eine Tankpresse angeschafft werden. Seither ist der Keller in etwa so ausgestattet wie ein mittlerer Weinbaubetrieb.
Nicht still stehen
In den letzten 10 Jahren ging dann vieles Schlag auf Schlag: 2012 freuten sich Eva und Norbert riesig über die Auszeichnung zu Österreichs bestem Apfelmost. 2015 gründete Eva gemeinsam mit Barbara Peterseil und Birgit Stutz-Prückl die Bio-Essigmacherinnen. Im gleichen Jahr viel auch die Entscheidung, den Mostheurigen zu schließen und sich voll und ganz auf die Produktion von handwerklichen Qualitätsprodukten zu fokussieren. Die Vermarktung vom Bio-Weide-Jungrind und die Entwicklung vom kaltvermahlenen Bio-Senf folgten. Derzeit legen Eva und Norbert großen Wert auf die Wissensvermittlung. Jeder soll wieder verstehen, wo und wie ehrliche Lebensmittel entstehen. Die Natur und ihre Ressourcen sollen ihren angemessenen Wert haben, damit verantwortungsbewusst damit umgegangen wird und sie erhalten bleiben.
Ein schöner Gedanke, dass vielleicht unsere Urgroßenkel die Äpfel und Birnen von den Bäumen verarbeiten, die wir gepflanzt haben.
Eva Eder
Aussichten...
„Es ist schön zu wissen, dass unsere Familie schon eine lange Vergangenheit hier auf dem Hof hat. Dass wir auf dem aufbauen dürfen, was meine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern hier am Hof geleistet haben, gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und auch Demut. Wir sehen es als unsere Verantwortung das Vorhandene zu bewahren und weiterzuentwickeln. Natürlich nicht alleine, sondern gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen, die inspirierend, korrigierend und motivierend sind. So wie das auf großen Höfen schon immer der Fall war.“ (Norbert)
Geschichte vom Pankrazhofer
Zeitreise zu unseren Wurzeln